Die Ausstellung "100 Jahre Museum" bieten einen informativen Rundgang durch die wechselvolle Geschichte des Museum seit der Gründung 1924. Bild: Landkreis Osnabrück/Hermann Pentermann
„Ein Kleinod nennt unser Kreis sein Eigen. (…) Man müßte tagelang in diesem Winkel verweilen, wollte man all die feinen Einzelheiten genießen, die sich hier dem Besucher auftun."
Diese Worte wurden vor 100 Jahren geschrieben, als im September 1924 das Museum in Bersenbrück feierlich eröffnet wurde. Und im Grunde stimmen die Sätze auch heute noch. Knapp 50 Jahre war das Haus das Museum des Landkreises Bersenbrück. Sein Schwerpunkt lag auf der Bewahrung von Sachzeugnissen der Region, die über die Ur- und Frühgeschichte, die bäuerliche Alltagskultur und den Wandel der Landwirtschaft informierten, aber auch über Geologie und Naturkunde.
Mit der Gebietsreform 1972 ging das Museum an den Landkreis Osnabrück über, der sich lange ersichtlich schwer tat mit diesem Erbe. Das Haus öffnete sich neuen Themen und Inhalten, zum Beispiel der bildenden Kunst der Gegenwart, vor allem der Kunstkeramik. Von anderen Bereichen verabschiedete sich das Museum, teilweise zum Bedauern von Besucherinnen und Besuchern, die Landmaschinen, Steinbeile, Mammutzahn und den ausgestopften Wolf vermissten.
Das Museum in Bersenbrück ist das älteste Museum im Landkreis Osnabrück. Der Museumsgründer wollte mit der Sammlung der „Altertümer“ zur Heimat- und Vaterlandsliebe erziehen. Im Ergebnis aber war sein neues Museum sehr modern: Ein konsequentes Sammlungskonzept und die Einbindung der Bevölkerung vor Ort schufen eine hohe Identifikation mit „ihrem Kreismuseum“. Es diente dazu, die heimatliche Region und deren Geschichte besser zu verstehen und sich mit ihr verbunden zu fühlen. So war es eine „Bildungsstätte ersten Ranges“. Später aber fiel hier regelmäßig der Begriff vom „Dornröschenschlaf“, von etwas Wertvollem, das in Vergessenheit zu geraten droht. Doch fanden sich immer aufs Neue Menschen mit Ideen, Leidenschaft und Begeisterung, die das Bersenbrücker Museum immer wieder neugestalteten. Sie machten es zu dem, was es bis heute ist: Eine Schatzkammer des Osnabrücker Nordlandes, im dem Jung und Alt, Einheimischen, Zugezogenen und Gästen eine spannende Zeitreise geboten wird. Das Museum im Kloster ist ein Ort der Kultur, des Staunens und Entdeckens – also einen Besuch allemal wert.
Die Jubiläumsausstellung „100 Jahre Museum“ ist bis zum 2. Februar 2025 im Museum im Kloster zu sehen. Ein umfangreiches Begleitheft zur Museumsgeschichte ist gegen Spende erhältlich. Am 10. November und am 15. Dezember findet eine öffentliche Führung durch die Ausstellung mit Kurator Arnold Beuke statt, jeweils um 14 Uhr.