Begutachten das neugestaltete Paradiesgärtlein (von links): Lars Pfeilsticker (Kreissparkasse Bersenbrück), Franz Buitmann (Heimatverein Bersenbrück), Kreisrat Matthias Selle, Katharina Pfaff, Claudia Stuckenberg und Burkhard Fromme (alle Landkreis Osnabrück). Foto: Landkreis Osnabrück/Hermann Pentermann
Bersenbrück. Anlässlich seines 100. Jubiläums hat der Garten das Bersenbrücker Museums im Kloster eine umfangreiche Erneuerung erfahren. Mit Unterstützung der Stiftung der Sparkassen im Landkreis Osnabrück und des Heimatvereins Bersenbrück konnte das Vorhaben realisiert werden. Nachdem mit dem Einsetzen zahlreicher Blumenzwiebeln die letzten Arbeiten abgeschlossen werden konnten, nahmen die Beteiligten des Projektes den Garten in Augenschein und präsentierten die neue Infotafel.
Attraktiv, pflegeleicht und tierfreundlich, insbesondere für Vögel und Insekten, das sollte der neue Garten vor allem sein. Anhand dieser Kriterien hat die Bramscher Gartenbaumschule Igel ein neues Gartenkonzept für den Innenhof geschaffen. Zu Zeiten des Klosters lag hier ein Wirtschaftshof. Allerdings stellt das neue Gartenkonzept deutliche Bezüge zum einstigen Zisterzienserinnenkloster St. Marien und seiner Patronin her. Die Neugestaltung wurde inspiriert vom Gemälde des Paradiesgärtleins eines Oberrheinischen Meisters, das Anfang des 15. Jahrhunderts entstand und heute im Frankfurter Städel ausgestellt ist. Der dort dargestellte Garten ist angefüllt mit Pflanzen, die mit Maria in Verbindung gebracht werden.
Die Rose als Marienblume findet sich in ungefüllter und so bienenfreundlicher Form im Garten und soll zukünftig auch den zentralen Rosenpavillon erklimmen. Neben den Rosen finden sich in den Staudenbeeten zahlreiche im Paradiesgärtlein dargestellte Pflanzen, wie Akelei, Astern, Erdbeeren, Lilien, Maiglöckchen, Malven, Pfingstrosen, Schlüsselblumen und Schwertlilien, dazu weitere insektenfreundliche Stauden, damit der Garten zukünftig mit lebendigem Summen erfüllt wird. Die Eibenhecken aus dem früheren Friedensgarten wurden reduziert und aufgelockert, um den Garten zu öffnen und die Blütenpracht in den Mittelpunkt zu rücken. Eingerahmt werden die vom Paradiesgärtlein inspirierten Beete von dichten Geranium-Teppichen: Ihre blauen Blüten spiegeln den Himmel und nehmen damit ebenfalls eine Farbe Mariens auf.
Von der Umsetzung erfreut bedankte sich Kreisrat Matthias Selle insbesondere bei den Förderern: „Der Heimatverein Bersenbrück und der Stiftung der Sparkassen im Landkreis Osnabrück haben damit wesentlich dafür gesorgt, dass das Klostergelände zum runden Museumsgeburtstag aufgewertet werden konnte“, betonte er beim gemeinsamen Rundgang.
Die zentralen Feierlichkeiten zum Jubiläum fanden Ende September statt. Seitdem ist im Museum im Kloster die Ausstellung „100 Jahre Museum. Zwischen ‚Bildungsstätte ersten Ranges‘ und ‚Dornröschenschlaf‘“ zu sehen. Ein Begleitheft zur Museumsgeschichte liegt gegen Spende bereit. Am Sonntag, 10. November, findet um 14 Uhr eine öffentliche Führung mit dem Kurator der Sonderausstellung, dem Historiker Arnold Beuke, statt. An jedem ersten Samstag im Monat ist der Eintritt ins Museum frei.