"Vorsicht Urne": Bersenbrücks Samtgemeindebürgermeister Horst Baier (links) und Landrat Michael Lübbersmann (rechts) begutachten gemeinsam mit Axel Friederichs, Leiter der Stadt- und Kreisarchäologie, und Judith Franzen, Stadt- und Kreisarchäologie und Kuratorin der Ausstellung, vorsichtig ein Objekt der Ausstellung.
„Vorsicht Urne“ im Museum im Kloster eröffnet
Ausstellung dokumentiert Brandgräberfelder im Altkreis Bersenbrück
Bersenbrück. Im Museum im Kloster in Bersenbrück ist jetzt die zweite Sonderausstellung seit der Neueröffnung im Herbst 2018 zu sehen. Dabei handelt es sich um die Ausstellung „Vorsicht Urne. Brandgräberfelder im Altkreis Bersenbrück“, die jetzt von Michael Lübbersmann eröffnet wurde. Der Landrat würdigte die Arbeit der Bodendenkmalpflege, die für ihn deutlich mehr sei, als eine Pflichtaufgabe der Verwaltung. Er betonte, dass sie gerade im Osnabrücker Land durch Ausgrabungen zahlreiche bemerkenswerte Fundstellen hervorgebracht habe.
Die Gäste wurden ebenfalls von Bersenbrücks Samtgemeindebürgermeister Horst Baier begrüßt, der sich bei der Stadt- und Kreisarchäologie bedankte. Dass Ausgabungen nicht nur durchgeführt, sondern deren Erkenntnisse auch der Öffentlichkeit präsentiert würden, sei für ihn für die Akzeptanz der archäologischen Arbeit unabdingbar.
Axel Friederichs, Leiter der Stadt- und Kreisarchäologie Osnabrück, erläuterte anschließend den Anlass und die Entstehung der Ausstellung. Diese beschäftigt sich insbesondere mit zwei Ausgabungen der Osnabrücker Archäologie, die beide im Nordkreis stattgefunden haben: das Gräberfeld auf der Nöschkenheide in Bersenbrück und der Bestattungsplatz an der Kastanienallee in Ankum. Bei der Ankumer Grabung hatte die Stadt- und Kreisarchäologie dem Samtgemeindebürgermeister das Versprechen gegeben, eine Ausstellung zu realisieren. Dass diese nun im wiedereröffneten Museum stattfinden kann, sei ebenso passend, wie die Verknüpfung mit der zweiten Ausgrabung, sagte Friederichs.
Der Titel der Ausstellung und Warnhinweis „Vorsicht Urne“ mag erst einmal verwundern. Im archäologischen Kontext erscheint er jedoch angemessen und im Fall der Ausgrabungen in Ankum und Bersenbrück auch zutreffend. „Räumlich nur wenige Kilometer voneinander entfernt, offenbaren beide Fundstellen einen tiefen Einblick in die Vergangenheit des Osnabrücker Nordlandes“, berichtete Judith Franzen (Stadt- und Kreisarchäologie Osnabrück), die Kuratorin der Ausstellung. Beide Fundstellen seien Hinweis früher Menschheitsgeschichte und berichten über die vorgeschichtliche Bestattungskultur im ersten Jahrtausend vor Christus. Anhand von Grabgefäßen und Beigaben kann die Archäologie Rückschlüsse auf die Lebensweise und den Alltag der Menschen ziehen, die hier vor rund 2000 bis 3000 Jahren gelebt haben.
Die Ergebnisse sind noch bis 7. Juli im Museum im Kloster in Bersenbrück zu sehen.