
In diesem Jahr präsentiert das Museum im Kloster Bersenbrück während des Reggae Jam Festivals einen künstlerischen Schwerpunkt. Von links: Festivalgründer Bernd Lagemann, Museumsleiterin Katharina Pfaff, Kreisrat Matthias Selle, Kurator Karl-Olaf Kaiser, Kunsthistorikerin Claudia Hucke, Kunstsammlerin und Sondergesandte Jamaikas Theresa Roberts, der Vorsitzende des Kreisheimatbundes Bersenbrück Franz Buitmann und die stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Bersenbrück Heike Menslage. Foto: Landkreis Osnabrück/Uwe Lewandowski
Bersenbrück. Mit einer feierlichen Eröffnung ist die neue Sonderausstellung „Jamaican Art“ im kreiseigenen Museum im Kloster Bersenbrück eröffnet worden. Mehr als 30 etablierte und aufstrebende Künstlerinnen und Künstler des 20. und 21. Jahrhunderts werden mit Werken und Biografien vorgestellt. Es ist bereits das fünfte Mal, dass sich das Museum inhaltlich am alljährlichen Reggae Jam Festival im Klostergarten orientiert. Nach mehreren Ausstellungen mit musikalischem Schwerpunkt, so „Marleyville“ 2022 und „Dub Museum“ 2023, wird nun ein neuer Fokus auf Bildende Kunst aus dem Inselstaat gesetzt.
Die Sammlung, die für „Jamaican Art“ zusammengetragen wurde, kann sich sehen lassen, zeigt sie doch Werke von jamaikanischen Künstlerinnen und Künstlern von internationalem Renommee wie Edna Manley, Albert Huie und David Pottinger. Bereits vor der Unabhängigkeit von Großbritannien wirkten deren Werke identitätsbildend für die jamaikanische Bevölkerung, die sich auf dem Sprung in die politisch äußerst bewegte neue postkoloniale Zeit befand.
Erarbeitet wurde die Ausstellung vom Frankfurter Jamaika-Experten und Kunstsammler Karl-Olaf Kaiser zusammen mit Museumsleiterin Katharina Pfaff. Von zahlreichen Leihgeberinnen und Leihgebern aus Deutschland, Frankreich und Jamaika wurden ihnen Kunstwerke zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus erarbeiteten sie einen Katalog, der die wesentlichen Inhalte zusammenfasst.
Während der Eröffnungsfeier im Museumsgarten dankte Kreisrat Matthias Selle allen, die beim Zustandekommen der Ausstellung mitgewirkt haben. „Für unser Museum ist es eine besondere Chance, Kunst von solchem Rang präsentieren zu können“, betonte er. Nach seiner Begrüßungsrede sprach die jamaikanisch-britische Kunstsammlerin Theresa Roberts, die aufgrund ihrer großen Verdienste um die jamaikanische Kunst und Kultur 2023 durch den jamaikanischen Premierminister Andrew Holness zur Sondergesandten ernannt wurde. Auch sie dankte für die außergewöhnliche Möglichkeit, jamaikanischer Kunst auf dem europäischen Kontinent eine Bühne zu geben.
Anschließend berichtete Kurator Karl-Olaf Kaiser von der Entstehung der Ausstellung, bevor die Münchner Kunsthistorikerin Claudia Hucke in ihrer Eröffnungsrede eine fachliche Einordnung der Ausstellung vornahm. Moderiert wurde die Ausstellungseröffnung von Katharina Pfaff.
In der Ausstellung bot sich die Gelegenheit zu weiterem Austausch, während DJ Jah T im Museumsgarten für karibische Stimmung sorgte. Mehrere der ausgestellten Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland, dem europäischen Ausland und Jamaika waren zu der Veranstaltung angereist und mischten sich unter das interessierte heimische Publikum. Der Kreisheimatbund Bersenbrück, der das Museum in Kooperation mit dem Kulturbüro des Landkreises betreibt, kümmerte sich um die Verpflegung der Gäste.
Die Ausstellung „Jamaican Art“ ist bis zum 24. August im Museum im Kloster Bersenbrück zu sehen. An jedem ersten Samstag im Monat ist der Eintritt ins Museum frei, ebenso während des Reggae Jam Festivals vom 1. bis 3. August.